Die neue Bahnstrecke ist noch nicht fertiggestellt, deshalb sind wir weiter aktiv. 

An jedem zweiten Mittwoch eines Monates tauschen wir uns per Microsoft Teams mit unserem Bürgermeister, dem zuständigen Amtsleiter Herrn Knöchel und seit dem Frühjahr mit Herrn Neugebauer, dem Vertreter der Stadt Mannheim, aus. Eine „Mannheimer Vertretung“ dabei zu haben, war uns wichtig, da der Anschluss der geplanten Neubaustrecke an die Riedbahn entsprechende Anschlüsse nach Süden notwendig macht. Wie aufwendig diese sogenannten „Ingenieursbauten“ letztlich sein werden, hängt von der Verkehrsführung durch, um oder unter Mannheim ab. Dies ist noch nicht final entschieden. Doch die Entscheidung hat entsprechende Folgen für die Anschlussbauten, was eventuell Auswirkungen bis auf die Lampertheimer Gemarkung haben könnte. Deshalb möchten wir hier frühzeitig informiert sein, um dies auch inhaltlich „begleiten“ zu können.

Um die geplante NBS war es in den letzten Monaten still geworden. Doch es wurden Baugrunduntersuchungen in Form von Tiefenbohrungen vorgenommen, die nun mit dem Jahresende abgeschlossen sind. Auch aufgrund unseres Drängens wurde die Untersuchung sowohl für den Bau eines Tunnels in offener Bauweise, wie bisher geplant, durchgeführt, als auch die Möglichkeit eines bergmännischen Tunnels untersucht. Die Führung des Tunnels in offener Bauweise ist seit geraumer Zeit bekannt und dessen Verlauf schon oft in der Presse veröffentlicht worden. Der bergmännische Tunnel würde westlich von Neuschloß den Waldfriedhof tangieren und wäre etwas kürzer. Wir haben die Vertreter der Bahn um ein Treffen gebeten, um über die Ergebnisse unterrichtet zu werden. Ein Termin Anfang des neuen Jahres zeichnet sich dafür ab. Wir rechnen damit, dass es bei der bisherigen Planung eines Tunnels in offener Bauweise bleibt. Wir sind aber auf den Vergleich mit der bergmännischen Variante gespannt, die wir natürlich favorisieren würden. Doch ist im Blick auf öffentliche Haushalte hier Realismus angesagt.Den Erfolg, einen Tunnel in offener Bauweise, anstatt einer offenen Zerschneidung erzielt zu haben, wird dadurch nicht geschmälert.

Ein weiteres, wichtiges Thema war der Schallschutz im Rahmen der Generalsanierung der Riedbahn. Hier waren wir frühzeitig eingebunden und das erfolgreich. Die Bahn baut Schallschutz nach den gesetzlichen Vorgaben. Diese Vorgaben sind unterschiedlich, je nach Nutzungsart der angrenzenden Grundstücke. Reine Wohngebiete werden stärker geschützt als Gewerbe- oder Mischgebiete. Dies hat dazu geführt, dass bei uns in Lampertheim Lücken in den Schallschutzwänden geblieben sind. Wir konnten nun durch Verhandlungen und eine gewisse Beharrlichkeit erreichen, dass diese Lücken geschlossen werden und wir einen verbesserten Lärmschutz erhalten. Diese Arbeiten werden mit der Sperrung der Riedbahn im Januar beginnen. Südlich des Bahnhofes sind bereits Baumaßnahmen zu beobachten. Dort wurden zwei Gleise entfernt und eine Lärmschutzwand wird gebaut.

Die Sperrung der Riedbahn in 2024 und der dadurch notwendige Schienenersatzverkehr ist ein weiteres Thema, das uns beschäftigt. Hier versuchen wir mit der Stadt aufgrund der Ortskenntnisse, gute und praktikable Lösungen im Sinne der BürgerInnen zu finden. Das ist nicht einfach und es werden bei allem Bemühen der Beteiligten herausfordernde Zeiten werden, die auch Nerven kosten. Dennoch ist diese Generalsanierung absolut notwendig! Über 80% der Zugverspätungen in ganz Deutschland haben ihren Ursprung im „Flaschenhals Riedbahn“. Hier muss etwas grundlegend besser werden!

Wir werden Sie weiterhin über die Entwicklungen informieren und bitten Sie, wachsam zu bleiben und unsere Anliegen zu unterstützen. Wir hoffen, dass der Neubau der Trasse zügig vorangeht und in unserem Sinne realisiert wird.

Wir wünschen allen ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest und ein friedlicheres neues Jahr

Karl Hans Geil und Ulrich Guldner