Zum Ende des Jahres möchten wir euch über den aktuellen Stand unserer Bemühungen informieren. Zwei Themen sind es, die uns im vergangenen Jahr intensiv beschäftigt haben. 

Das eine Thema ist die Neubaustrecke, ihr Verlauf und die Bauweise. Zurzeit werden Bohrungen im Wald vorgenommen, um den Untergrund für den Tunnelbau zu untersuchen. Wie mit der Bahn vereinbart werden diese Untersuchungen sowohl für einen Tunnel in offener Bauweise als auch für einen Tunnel in bergmännischer Bauweise durchgeführt. Der Trassenverlauf für einen Tunnel in offener Bauweise ist als Vorzugsvariante bekannt. Hier kämpfen wir noch darum, dass die Trasse nördlich des Lampertheimer Gscheids auch unter die Erde kommt und der Abstand zu Neuschloß möglichst groß ist. Für einen Tunnel in bergmännischer Bauweise ist neben diesem Tunnelverlauf auch eine direkte Verbindung von Einhausen/Lorsch bis Mannheim-Blumenau möglich. Dieser Tunnel würde westlich von Neuschloß vorbeiführen. Alle bergmännischen Varianten werden im Feld in eine offene Bauweise überführt, um dann bei Blumenau an die Riedbahn angeschlossen und nach Süden weitergeführt zu werden. Diese Anschlüsse werden durch sogenannte Ingenieursbauten hergestellt. Welche Bauwerke hier notwendig sind, ergibt sich aus der Verkehrsführung durch die Stadt Mannheim. Deshalb suchen wir das Gespräch mit Herrn Gewecke, dem Projektleiter für die Strecke Karlsruhe-Mannheim und haben regelmäßig Kontakt mit dem Vertreter der Stadt Mannheim. Je nach gefundener Trasse - Verlauf und Bauweise - durch Mannheim ergibt sich der Umfang dieser Bauwerke. Das könnte auch unsere Gemarkung noch betreffen.

Das zweite Thema sind die Auswirkungen der Neubaustrecke auf die bestehende Riedbahn. Es wird hier tagsüber eine Verkehrsverdichtung geben und der Anteil der Güterzüge wird stark steigen. Dies führt zu mehr Lärm und beeinträchtigt den Ausbau des Personennahverkehrs.  Diesen zu stärken, ist ein erklärtes Ziel von uns. Weiterhin sind wir im Gespräch mit der Bahn, um bei der anstehenden Generalisierung der Riedbahn, die für das neue Jahr 2024 vorgesehen ist, einiges für einen verbesserten Lärmschutz zu erreichen. Unsere Forderungen sind:

  • die Lücken an den Schallschutzwänden zu schließen
  • Schienenstegdämpfer im Bereich der Wohnbebauung einzubauen
  • ein sog. „überwachtes Gleis“ zu haben, was bedeutet, dass diese Gleise regelmäßig auf Rillen und Dellen untersucht werden und entsprechend abgeschliffen werden.
  • Abschrägungen an den Oberkanten der Schallschutzwände anzubringen.

Gemessen an der Situation vor wenigen Jahren haben wir mit der Zusage der Untertunnelung, wenn auch in offener Bauweise, wirklich viel erreicht.  Jetzt hoffen und kämpfen wir dafür, den Wald so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, für unsere Stadt den Lärm zu vermindern, den Nahverkehr zu stärken und beim Bau der Trasse die Belastungen für die Bürgerschaft möglichst gering zu halten.

Wir werden Sie weiterhin informieren und bitten Sie, aufmerksam für Ihre BILA zu bleiben. Es könnte der Fall eintreten, dass wir mit Aktionen wieder Flagge zeigen müssen. Dies war bei der Waldaktion ein starkes Zeichen und hat den Entscheid für den Tunnelbau beeinflusst.

Wir wünschen euch besinnliche Festtage und ein neues Jahr, in dem sich die Düsternis von Krieg, Terror und Gewalt hoffentlich erhellt.

Karl Hans Geil                                                                  Ulrich Guldner