Corona hat unsere regelmäßigen Treffen unterbrochen. Trotzdem ging die Arbeit im kleinen Kreis auch 2021 weiter.

Ein herausforderndes Jahr geht zu Ende und im Namen des Vorstandes wollen wir einen kurzen Überblick über unsere Aktivitäten geben.

Mit der Zusicherung, dass die Neubaustrecke (NBS) in einem Tunnel in offener Bauweise vom Lampertheimer Gscheid bis zur Landesgrenze geführt wird, haben unsere Bemühungen der vergangenen Jahre einen vielbeachteten Erfolg erzielt, den viele nicht für möglich gehalten haben. Dennoch gehen unsere Bemühungen zur größtmöglichen Schonung von Mensch und Natur weiter. So fordern wir gemeinsam im Kreis Bergstraße einen Tunnel in bergmännischer Bauweise, der den Wald am besten schonen und die Belastungen während der Bauphase für Lampertheim erheblich reduzieren würde. Auch wenn jetzt viel von Verkehrswende, Klimaschutz und Zukunftsorientierung gesprochen wird, - alles, was über den derzeitigen Planungsstand hinausgeht, kann nur durch einen Beschluss des Bundestages im Rahmen einer sogenannten parlamentarischen Befassung erreicht werden. Ob das gelingt, ist ungewiss. Deshalb haben wir regelmäßige Abstimmungsgespräche mit unserem Bürgermeister G. Störmer und dem zuständigen Amtsleiter Herrn Frech. Dabei stimmen wir uns über drei Themen ab und nehmen etliche Termine wahr.

Das erste Ziel ist, die bergmännische Bauweise zu erreichen. Dazu haben wir Kostenvergleiche von der DB gefordert. Wir haben in zwei externen Terminen am Pfingstbergtunnel und in Laufach uns über die verschiedenen Tunnelbauweisen vor Ort informiert. Wir haben mit dem Bürgermeister, Feuerwehr und BI von Laufach über die Belastungen der Bauphase, Lärm, Erschütterung usw. gesprochen, um eine Vorstellung zu gewinnen, was ein solches Bauwerk bedeutet. Beide Bauformen bedeuten eine erhebliche Belastung für die Region, wobei die bergmännische Variante die Natur wesentlich mehr schont. Ob eine Wiederaufforstung der Schneise nach dem Bau eines offenen Tunnels gelingt, ist die große Frage, die niemand mit Sicherheit beantworten kann. Zumal unser Wald derzeit schon von erheblichen Schädigungen gezeichnet ist.

Da aber das Ergebnis einer parlamentarischen Befassung ungewiss ist, beschäftigen wir uns auch mit der derzeitigen Planung (Tunnel in offener Bauweise). Dabei ging es in Gesprächen mit der DB darum, die Belastungen während der Bauphase durch Lärm, Verkehr, Lagerflächen, Baustelleneinrichtung usw. möglichst gering zu halten. Im Frühjahr erwarten wir, dass die DB uns den geplanten Trassenverlauf mitteilt und die Mehrkosten für eine bergmännische Bauweise konkretisiert. Damit setzen wir uns auseinander, stimmen uns mit den Mitstreitern der Region ab und versuchen, unsere Ziele möglichst gut begründet einzubringen und möglichst viele Unterstützer/innen zu gewinnen. Daneben beschäftigen wir uns mit Unterstützungsmaßnahmen, wie z. B. einer frühzeitigen Unterpflanzung des Waldes, um eine Vergrößerung der Schneise durch Wind und Sonne zu verhindern.

Das dritte Thema ist das des Lärmes an den Bestandsstrecken. Durch die Verlagerung der ICE’s auf die NBS werden die Bestandsstrecken frei, um Güterverkehr aufzunehmen. Das heißt für uns konkret, dass durch Lampertheim viele Güterzüge fahren, was den Lärm deutlich steigert. In der sog. Nachtscheibe (23 – 5 Uhr) soll zwar ein Großteil des Güterverkehrs über die NBS geführt werden, aber in der restlichen Zeit ist deutlich mehr Schienenlärm zu erwarten. Hier sind wir in Verhandlungen mit der DB, um im Rahmen der Lärmsanierung Verbesserungen zu erreichen. Unser Bürgermeister steht in Kontakt mit den Anrainern der Riedbahn, um hier gemeinsam etwas erreichen zu können. Anfang des neuen Jahres haben wir ein Gespräch mit bundesweit führenden Lärmexperten, um Möglichkeiten zur Verbesserung des Lärmschutzes an der Riedbahn auszuloten.

Es geht zurzeit zwar nicht so „spektakulär“ zu wie während der öffentlichen Aktionen, aber es gibt viel zu tun und wir sind strukturiert und gemeinsam mit der Stadt dabei, die Themen zum Wohle unserer Natur und unserer Stadt zu bearbeiten. Es gibt etliche Gespräche mit den Vertretern der DB, auf Ebene des Kreises und jetzt hat Herr Störmer noch den Kontakt zur Stadt Mannheim koordiniert. Denn der Anschluss der NBS an Mannheim und die dazu nötigen Bauwerke sind noch offen und hier ist ein direkter Austausch auf regionaler Ebene sehr wichtig, um Einfluss nehmen zu können.

Ich möchte mich im Namen des Vorstandes bei allen Unterstützenden bedanken. Ohne die breite Verankerung der BILA in der Bevölkerung würden wir immer noch gegen eine offene Zerschneidung unseres Waldes kämpfen. Wir haben viel erreicht und können noch mehr erreichen. Dafür brauchen wir Sie, informierte und interessierte Bürgerinnen und Bürger, die auch öffentlich zeigen, wofür sie stehen, wenn es darauf ankommt.

Ich wünsche Ihnen im Namen des Vorstandes ein gutes neues Jahr, mit weniger der Epidemie geschuldeten Einschränkungen und Verhandlungserfolgen in unserer Sache.

Karl Hans Geil       Ulrich Guldner